Gründungsgeschichte

Im Jahr 1928 schloß sich eine Gruppe junger Männer zu einer Interessengemeinschaft zusammen, um Fußball zu spielen. Sie bestimmten den Schmiedemeister Matthäus Truffner zu ihrem Vorstand. Die am Anfang durchgeführten Freundschaftsspiele fanden - zum Ärger der Eigentümer - auf Wiesen statt, und zwar in langen Hosen und mit aufgekrempelten Hemdsärmeln. So trat die Bieringer Fußballmannschaft auch zu ihrem ersten Auswärtsspiel, das unentschieden endete, in Obernau an.

Als schwierig gestaltete sich für die jungen Fußballanhänger die Platzfrage. Hier hatten sie jedoch in dem damaligen Ortsgeistlichen, Pfarrer Paul Polykarp Wagner, einen sportbegeisterten Förderer. Verschiedene Gespräche mit Baron von Raßler veranlaßten diesen, dem jungen Verein einen Platz in Richtung Sulzau zur Verfügung zu stellen. Da die Herstellung des Platzes ohne finanzielle Mittel nicht möglich war, griff der Ortsgeistliche zunächst in seine eigene Tasche und führte im Anschluß an eine Predigt über das Thema «Wie stellt sich die katholische Kirche zu Sport und Spiel?» eine Kollekte durch, die mit 56,50 DM ein für damalige Zeiten ansehnliches Startkapital erbrachte.

Im Jahr 1930 wurde unter Mitwirkung des Ortsgeistlichen und von Emil Truffner die DJK (Deutsche Jugendkraft) Bieringen gegründet. Die «Schwarzgelben» konnten nun an einem ordnungsgemäßen Spielbetrieb mit Punkt- und Pokalspielen teilnehmen. Als erste Schiedsrichter ließen sich Johann Deutschte und Andreas Truffner auf richtigen Lehrgängen ausbilden. Im Oktober 1930 verwandelten die Sportler die Gemeindewaschküche in ein Jugendheim (heute Schlachthaus).

Die Mannschaft der DJK-Bieringen im Jahr 1930 (v.l.n.r.): Hinten: Josef Albus, Josef Truffner, Albert Vogt, Peter Straub, Karl Baur, Josef Jungel , Johann Schorp, Max Deutschle, Georg Albus, Josef Albus. Mitte: Matthäus Schorp, August Albus, Matthäus Truf
Die Mannschaft der DJK-Bieringen im Jahr 1930 (v.l.n.r.): Hinten: Josef Albus, Josef Truffner, Albert Vogt, Peter Straub, Karl Baur, Josef Jungel , Johann Schorp, Max Deutschle, Georg Albus, Josef Albus. Mitte: Matthäus Schorp, August Albus, Matthäus Truf
Die Jugendmannschah im Jahr 1929 (v.l.n.t.): Hinten: Anton Schorp, Albert Deutschle, Richard Straub, Georg Bach, Josef Truffner. Vorne: Josef Straub, Hans Truffner, Josef Schorp.
Die Jugendmannschah im Jahr 1929 (v.l.n.t.): Hinten: Anton Schorp, Albert Deutschle, Richard Straub, Georg Bach, Josef Truffner. Vorne: Josef Straub, Hans Truffner, Josef Schorp.

Am 3. Juli 1932 richtete die DJK Bieringen das erste Gauturnfest des Sülchgaus aus. Nach der Machtergreifung 1933 lösten die Nationalsozialisten die DJK auf, beschlagnahmten das Vereinsvermögen und gliederten die Mannschaft in den NS-Sportverband ein. Der Sportplatz wurde von der Sulzauer Straße an den Bahnhof verlegt und vom Reichsarbeitsdienst hergestellt. Der Ausbruch des Zweiten Wehkrieges (1939) ließ den Sportbetrieb zum Erliegen kommen. Nach Beendigung des Krieges kickie man zwar in den Jahren 1946 und 1947 auf dem jetzigen Hauptplatz am Bahnhof, aber eine Wiedergeburt erlebte der Verein erst im Jahr 1948. Das Ehrenmitglied Klaus Moser berief zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Otto Nett die erste Versammlung im Gasthaus «Adler» ein, und diese wählte Klaus Moser zum Ersten Vorsitzenden des «Sportvereins Bieringen»,

Das erste größere Fest nach dem Krieg veranstaltete «der SVB 1953: Das fünfundzwanzigjährige Jubiläum. Zwanzig Vereine nahmen daran teil; es mußte auf vier Sportplätzen gespielt werden. Mit den Spielen waren auch leichtathletische Wettkampfe verbunden. Bis zum Jahr 1962 spielten die nun mehr «Rotweißen» in der untersten Spielklasse (C-Klasse). In diesem Jahr gelang der Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse (B-Klasse) unter dem ersten Trainer Otto Ulmer aus Rottenburg.

Die Notwendigkeit eigener Dusch- und Umkleideräume führte zum Bau eines eigenen Sportheims, das im Jahr 1970 eingeweiht werden konnte. Drei Jahre später erbaute die Stadt Rollenburg am Neckar einen neuen, mit einer Beleuchtungsanlage versehenen Platz. Der wiederhergestellte alte Platz am Bahnhof wurde 1978 eingeweiht. Seine größten sportlichen Erfolge hatte der Verein in den siebziger Jahren. Im Spieljahr 1971/72 erspielte sich die 2. Mannschaft in der Reserverunde den Meistertitel. Zwei Jahre später erreichte die 1. Mannschaft die Vizemeisterschaft und wurde gleichzeitig Pokalsieger der C- und B-Klasse Freudenstadt. Im Endspiel um den Bezirkspokal scheiterte man nur knapp mit 1 :0 Toren an dem damaligen A-Klassisten SG Vöhringen. In der Saison 1974/75 errang die Mannschaft die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die A-Klasse (Bezirksliga). Zwei Vizemeisterschalten bestätigten in den folgenden Jahren die Spielstärke dieser Mannschalt. Acht Jahre konnte sich die Mannschaft des kleinen Vereins in der Bezirksliga behaupten, ehe sie im Jahr 1984 wieder m die Kreisliga A absteigen musste. Der Wiederaufstieg wurde in der Saison 1985/86 nur recht unglücklich durch eine Niederlage im letzten Meisterschaftsspiel verfehlt. Die 2. Mannschaft beteiligt sich seit der Verbandsrunde 1986/87 nunmehr am Spielbetrieb in der Kreisliga B.

Auch in den anderen Altersklassen blieben die Erfolge nicht aus. So erspielte sich in der Saison 1975/76 die B-Jugend die Staffelmeisterschaft, und ein Jahr später errang die A-Jugend den Meistertitel in der Leistungsstaffel. Beide Jugendmannschaften konnten sich in Spielgemeinschafl mit den Nachbarvereinen über Jahre hinweg in der Leistungs- und Bezirksstaffel behaupten. Erfolgreich verlief auch die Teilnahme der Senioren-Mannschaft an den Verbandsspielrunden. Der Bezirksmeisterschaft 1975 folgte im Jahr 1982 der Gewinn des Bezirkspokales.